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Oberbayerische Meisterschaft im Kraftdreikampf in Neuaubing

Viecherschmiede überzeugt mit elf Athleten und zahlreichen Podestplätzen

Am 22. November fanden in Neuaubing die Oberbayerischen Meisterschaften im Kraftdreikampf statt. Ausrichter waren der ESV Neuaubing in Zusammenarbeit mit dem KSC Puch. Mit zwei Athletinnen und neun Athleten stellte die Viecherschmiede eines der größten und zugleich erfolgreichsten Teams des Wettkampfs. Neben beeindruckenden sportlichen Leistungen prägten persönliche Bestleistungen, starke Comebacks und bemerkenswerte Debüts das Bild eines rundum gelungenen Meisterschaftstages.

In der Gewichtsklasse bis 69 kg der Frauen feierte die Viecherschmiede einen Doppelerfolg. Sandra Brummer sicherte sich mit einem herausragenden Total von 360 kg souverän den 1. Platz. Mit 142,5 kg in der Kniebeuge, 72,5 kg im Bankdrücken und 145 kg im Kreuzheben zeigte sie eine durchweg starke und stabile Leistung. Teamkollegin Paula Bruns belegte mit 320 kg den 2. Platz. Ihr Auftritt war besonders bemerkenswert: Es war erst ihr zweiter Wettkampf, nach ihrem Debüt im Vorjahr – und sie steigerte ihr Total direkt um 20 kg. Nach einer verletzungsgeplagten Vorbereitung, in der sie erst vier Wochen vor dem Wettkampf wieder mit Kniebeugen und Bankdrücken beginnen konnte, zeigte sie enorme Willenskraft und Kampfgeist.

Xaver Kolberg trat bei den Junioren bis 93 kg an und lieferte mit einem Total von 585 kg eine stabile Leistung auf der Plattform. Besonders hervorzuheben: Er brachte alle neun Versuche gültig in die Wertung – ein Kunststück, das nur wenigen Athleten gelingt und schon gar nicht direkt beim ersten vollständigen Powerlifting-Wettkampf. Mit 190 kg in der Kniebeuge, 150 kg im Bankdrücken und 245 kg im Kreuzheben bestätigte er seine beständige Form. Für Simon Eisenhut war es der erste Wettkampf überhaupt – und das mit Erfolg. In der Klasse AK1 bis 120 kg erreichte er 482,5 kg im Total (185/115/182,5). Besonders beachtlich: Nur acht Wochen vor dem Wettkampf stellte er seine Kreuzhebetechnik komplett um. Trotz dieser kurzen Anpassungsphase zeigte er einen stabilen und souveränen Auftritt.

In der Klasse bis 83 kg zeigte Patrick Czok eine solide und entschlossene Leistung. Trotz einer Schulterverletzung aus dem Handball, die ihn im Wettkampf deutlich einschränkte, brachte er seine Versuche mit großer Disziplin auf die Plattform. Mit 190 kg in der Kniebeuge, 135 kg im Bankdrücken und 210 kg im Kreuzheben erreichte er ein Gesamtresultat von 535 kg und sicherte sich damit den 2. Platz. Seine technisch sauberen Lifts unter den gegebenen Bedingungen unterstrichen eindrucksvoll seinen Kampfgeist und seine Stabilität. Die Klasse bis 93 kg war aus Sicht der Viecherschmiede am stärksten besetzt – und bot reichlich Spannung. Jacques Welker holte sich mit einem beeindruckenden Total von 625 kg (225/150/250) den 1. Platz. Trotz Start in einer niedrigeren Gewichtsklasse als zuvor konnte er sein Total um 5 kg steigern. Unter den Viechern gilt er aktuell als stärkster Athlet nach Relativwertung im Verein. Daniel Knabl sicherte sich mit 607,5 kg den 2. Platz. Auch für ihn war es der zweite Wettkampf. Trotz eines geringeren Körpergewichts als im Debüt konnte er seine Kraftwerte steigern – ein klares Zeichen für seine konsequente Trainingsarbeit. Für Julien Jakob war es hingegen der erste Wettkampf. Trotz einer von Stress und Erkältung erschwerten Vorbereitung erreichte er mit 547,5 kg (190/137,5/220) einen respektablen 5. Platz und zeigte viel Potenzial für kommende Wettkämpfe.

Matthias Raschen belegte mit 645 kg den 2. Platz in der Gewichtsklasse bis 105 kg. Seine Leistungen setzten sich aus 225 kg in der Kniebeuge, 155 kg im Bankdrücken und 265 kg im Kreuzheben zusammen. Seine Entwicklung der letzten Monate war bemerkenswert: In weniger als 8 Wochen steigerte er sein Total um 45 kg. Sein Drittversuch im Kreuzheben, angesetzt mit 275 kg, sorgte für Aufsehen – mutmaßlich der „ungültigste Lift des Abends“, aber ein Zeichen seines kämpferischen Charakters. Samuel Klösgen erreichte mit einem Total von 480 kg, bestehend aus einer Kniebeuge mit 160 kg, 110 kg auf der Bank und einer Leistung von 210 kg im Kreuzheben, den 3. Platz – ebenfalls bei seinem ersten „richtigen“ Powerlifting-Wettkampf. Anfang des Jahres war er noch in der Bayernliga in einer niedrigeren Gewichtsklasse gestartet. Eine amüsante Anekdote lieferte er gleich zu Beginn: Beim Einwiegen war er zu leicht und stellte sich kurzerhand mit einer Banane auf die Waage – die er anschließend verzehrte.

Für ein echtes Highlight sorgte Florian Frank. In seinem ersten offiziellen Powerlifting-Wettkampf – obwohl er bereits rund 30 Kraftsportwettkämpfe, die meisten davon Strongman-Events, absolviert hat – belegte er in der Klasse bis 120 kg den 1. Platz. Sein Total: 650 kg (210/140/300). Besonders der letzte Versuch ging in die Vereinsgeschichte ein: Mit seinem 300-kg-Kreuzheben erreichte Frank ein langjähriges persönliches Ziel und wurde zugleich der erste Athlet der Viecherschmiede, der 300 kg Raw, also ohne unterstützenden Anzug, vom Boden zog. Jubel, Gänsehaut und Begeisterung begleiteten diesen Moment.

Die Oberbayerische Meisterschaft in Neuaubing war für die Viecherschmiede ein voller Erfolg. Mit zahlreichen Podestplätzen, starken Debüts und persönlichen Bestleistungen unterstrich das Team seine wachsende Bedeutung in der bayerischen Kraftdreikampfszene. Ob erfahrene Athleten oder Wettkampfneulinge – alle elf Starter trugen zu einem beeindruckenden Gesamtauftritt bei.
Ein Wettkampftag, der gezeigt hat: Die Viecherschmiede ist in Oberbayern eine Macht im Powerlifting – und die Entwicklung vieler Athleten lässt erahnen, dass dies erst der Anfang ist.

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