Landshut / Gachenbach: Wenn der Gastgeber „Stemmclub Bavaria 20 Landshut“ heißt, ist klar: Es wird besonders. Doch was sich beim diesjährigen Bavaria-Cup abspielte, war mehr als nur ein Kraftsportturnier – es war ein Festival der Stärke, der Emotionen und der Teamleistung. Mit 16 Athletinnen und Athleten war die Viecherschmiede so stark vertreten wie nie zuvor – und das zeigte sich nicht nur auf der Plattform.
Der international bekannte Wettkampf zog auch diesmal Athleten aus Österreich und der Schweiz nach Bayern. Es war heiß – und auf wie neben der Plattform wurde hitzig und fair gekämpft. Um 10 Uhr eröffneten die Damen das Turnier – und legten mit beeindruckender Leistung die Latte hoch.
Mercyline Göttermann (AK I, ab 84 kg) bewies mentale Stärke. Zwar war ihr zweiter Versuch nicht gültig, doch sie ließ sich nicht beirren: Souverän zog sie im dritten Anlauf 190 kg – der verdiente Sieg mit 158,57 Punkten. Petra Robeis (AK II, bis 76 kg) übertraf sich selbst. Sie hatte etwas zu beweisen – und tat es eindrucksvoll. Mit einem persönlichen Rekord von 120 kg sicherte sie sich den ersten Platz (117,25 Punkte).
Für Gänsehaut sorgte Sarah Widmann (Aktive, bis 76 kg): Die Powerfrau (Aktive, bis 76 kg) brachte nicht nur das Publikum zum Staunen. Ihr erster Versuch über 140 kg sah aus wie ein leichtes Aufwärmen. Beim zweiten – 155 kg – blieb sie ebenso locker. Ihre Betreuerin Sandra Brumm und Teamkollegin Nadja Corvaglia steckten die Köpfe zusammen. Das Ziel: Platz drei. Der Plan ging auf – Sarah zog unglaubliche 170 kg vom Boden, steigerte ihre persönliche Bestleistung um satte 35 kg und holte 172,54 Punkte. Eine echte Kampfansage!
Auch Anna Grimm (Aktive, bis 84 kg) zeigte, dass sie im Kreuzheben zu Hause ist. Mit beeindruckenden 180 kg ließ sie keine Zweifel aufkommen – der 1. Platz war ihr sicher (167,71 Punkte). Am Ende dieses emotionalen Vormittags waren sich alle einig: Diese Frauen kämpften nicht nur um Medaillen – sie kämpften für das Team, für den Verein, für den Titel. Und es zahlte sich aus: In der Mannschaftswertung durften sie schließlich jubeln – der Bavaria-Löwe geht an die Viecherschmiede! Jubel, Tränen, Kuhglocken – Emotion pur.
Am Nachmittag wurde es beim Kreuzhebe-Wettkampf alles andere als ruhig – im Gegenteil: Die Athleten zeigten packende Duelle, persönliche Rekorde und wahre Comeback-Stories. Laurenz Sendlbeck (Junioren, bis 93 kg) eröffnete den Nachmittag mit einem Paukenschlag. Mit 245 Kilogramm dominierte er seine Gruppe, sicherte sich nicht nur den 1. Platz, sondern stellte auch eine persönliche Bestleistung auf – satte +20 kg mehr als je zuvor. Xaver Kolberg (Junioren, bis 105 kg) bestätigte seinen steilen Aufwärtstrend. Innerhalb von nur vier Wochen steigerte er sich mit +15 kg auf ebenfalls 245 kg, was ihm Platz 2 einbrachte. Das nächste Leistungsniveau ist in greifbarer Nähe.
Für einen klasse Einstieg in das Kdk-Leben sorgte Debütant Tobias Leopold (Junioren, bis 120 kg) er beeindruckte gleich bei seinem ersten Wettkampf: Mit 220 kg sicherte sich der 2-Meter-Hüne den 1. Platz. In der AKI zeigte Alessandro Corvaglia (bis 105 kg), dass auch eine neue Bestleistung von 232,5 kg nicht immer zum Sieg reicht. Er unterlag denkbar knapp mit nur 2,5 kg Rückstand seinem Kontrahenten – Silber für die Viecherschmiede, aber eine Leistung, die sich sehen lassen kann. Auch Robert Niedermeier (AK II, bis 105 kg) ließ nicht locker: Nach dem Eintritt in den „200er-Club“ vor vier Wochen legte er nach – 202,5 kg, 1. Platz. Da war noch viel Luft nach oben, wir sind sehr gespannt.
Ein weiterer emotionaler Moment: Johann Goldstein (AK III, bis 74 kg) meldete sich nach längerer Hüftproblematik eindrucksvoll zurück. 160 kg und Platz 2 – ein starkes Signal: Der Routinier ist wieder da. Robert Robeis (AK III, bis 83 kg) bewies Kampfgeist: Mit 192,5 kg sicherte er sich Platz 2, auch wenn der Plan mit dem leichterem Körpergewicht nicht ganz aufging, kann er mächtig stolz sein auf diese Platzierung. Alle Achtung.
Auch Michael Reger (AK III, bis 93 kg) bewies Ruhe und Erfahrung. Trotz eines ungültigen dritten Versuchs ließ er sich nicht aus der Bahn werfen – 225 kg reichten für den Sieg in seiner Klasse. Für echte Dramatik sorgte Andreas Kastner (Aktive bis 74 kg). In der Meldeliste noch auf Platz 4, mobilisierte er alles und hob 250 kg, eine neue Bestleistung. Nur das höhere Körpergewicht verhinderte Gold – Platz 2, aber mit stolzer Brust. Es ist der Wahnsinn was die Männer in den so niedrigen Gewichtsklassen vom Boden holen.
In der Klasse der Aktiven bis 105 kg musste sich Matthias Raschen durchbeißen. Noch am Montag einen unvorhergesehen Besuch im Krankenhaus abgestattet, da hieß es Zähne zusammenbeißen, er kämpfte sich auf 255 kg, was in einer brutal starken Klasse Platz 4 bedeutete – eine Leistung mit besonderem Wert. Benedikt Hermannsdorfer (Aktive, bis 105 kg) auch er verbesserte eine persönliche Bestleistung um 5 kg auf 250 kg, konnte sich aber trotz starker Leistung nur auf Platz 7 behaupten – die Konkurrenz war enorm. Den Abschluss machten die „schweren Jungs“: Florian Frank (Aktive, bis 120 kg) ließ nichts anbrennen und holte sich mit 280 kg aus dem 2. Versuch verdient den 1. Platz. Es läuft nicht immer alles wie geplant, aber dennoch ein starker Auftritt.
Die Viecherschmiede: Mehr als nur ein Verein. Auch wenn bei den Herren kein zweiter Löwe heraussprang, ist klar: Die Viecherschmiede wächst. Was im letzten Jahr noch ein Traum war – der Gewinn des Bavaria-Löwen – wurde heuer Realität. Und wer weiß: Vielleicht werden aus einem Löwen bald zwei. Denn der Spirit stimmt. Die Leistungen stimmen. Das Team stimmt.
Ein besonderer Dank geht an den Stemmclub Landshut für die hervorragende Organisation – es ist uns immer eine Freude, bei euch zu heben. Und was wären all diese emotionalen Momente ohne Bilder? Karl Greiner vom Stemmclub hat mit seinen Fotos die Kraft und den Kampf dieses Tages festgehalten – herzlichen Dank!
Viecherschmiede – da wo die Löwen geschmiedet werden.

Foto: Karl Greiner